Geschäftsbericht 2021 Hannoversche Volksbank eG

35 A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht) A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit Im Rahmen unserer Tätigkeit als Geschäftsbank begleiten wir den gewerblichen und privaten Mittelstand als Kernzielgruppe. Geschäftszweck der Bank als genossenschaftliches Kredit‑ institut ist die wirtschaftliche Förderung und Betreuung der Mitglieder und Kunden. Darin gründet auch die enge regio‑ nale Bindung an unser Geschäftsgebiet. Das Geschäftsgebiet umfasst die Region Hannover, die Landkreise Hildesheim und Peine, die Stadt Celle und die an die Region Hannover, die Landkreise Hildesheim oder Peine angrenzenden Landkreise. Unser Geschäftsmodell fokussiert sich auf das Kredit- und Einla‑ gengeschäft mit Privat und Firmenkunden. Außerdem wickeln wir für unsere Kunden den nationalen und internationalen Zahlungsverkehr ab. Ergänzend zum Kundengeschäft dient das Eigengeschäft zur Liquiditäts-, Ertrags- und Risikosteuerung. Das Institut nutzt darüber hinaus das Leistungsangebot inner‑ halb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe, insbesondere bei der Vermittlung von Fonds, Versicherungen, Bausparverträgen und Konsumentenkrediten sowie der Vermögensverwaltung. Die Hannoversche Volksbank eG mit Sitz in Hannover unterhält die Volksbank in Celle sowie die Volksbank Hildesheimer Börde in Söhlde als Zweigniederlassungen. Zur Erfüllung von § 1 EinSiG i. V. m. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG gehört die Bank der BVR Institutssicherung (BVR-ISG-Siche‑ rungssystem) an. Das BVR-ISG-Sicherungssystem ist eine Ein‑ richtung der BVR Institutssicherung GmbH, Berlin (BVR-ISG), die als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem gilt. Daneben ist unsere Genossenschaft der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffei‑ senbanken e.V. (BVR-SE) angeschlossen, die aus dem Garantie‑ fonds und dem Garantieverbund besteht. Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz parallel zum BVR-ISG- Sicherungssystem tätig. B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht) 1. Rahmenbedingungen Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Im Jahr 2021 erholte sich die deutsche Wirtschaft weiter von dem durch die Coronapandemie ausgelösten Konjunkturein‑ bruch des 1. Halbjahres 2020. Das preisbereinigte Bruttoin‑ landsprodukt expandierte im Vorjahresvergleich um deutliche 2,9 %, nachdem es 2020 um massive 4,6 % zurückgegangen war. Das Wirtschaftswachstum hätte allerdings noch höher ausfallen können, wenn die Konjunktur nicht weiter durch die Folgen der anhaltenden Pandemie gedämpft worden wäre. Das Wirtschaftsgeschehen wurde 2021 einerseits durch die abermaligen Coronawellen und die im Zuge dieser Wellen zeitweise verschärften Infektionsschutzmaßnahmen merk‑ lich beeinträchtigt, besonders zu Jahresbeginn sowie zum Jahresende. Von den Schutzmaßnahmen waren vor allem die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche betroffen wie die Reisebranche, die Kreativwirtschaft und das Gastgewerbe. Andererseits bremsten die im Jahresverlauf zunehmenden Rohstoffpreise und Materialknappheiten spürbar die Aktivi‑ täten, insbesondere im produzierenden Gewerbe. Die kräftige und geografisch breit angelegte Konjunkturerholung führte nämlich zu einem ungewöhnlich starken Anstieg der globalen Nachfrage nach Rohstoffen und Vorleistungsgütern, wie Halb‑ leitern, Plastik und Metallen, sowie zu erheblichen Logistikpro‑ blemen. Mit den schrittweisen Lockerungen von Infektionsschutzmaß‑ nahmen im Sommerhalbjahr und den durch Impfungen und Testungen erzielten Fortschritten bei der Pandemiebekämpfung setzte sich die im zweiten Halbjahr 2020 begonnene Erholung der privaten Konsumausgaben fort. Begünstigt wurde das Konsumklima auch durch die Lohn- und Einkommenszuwächse vieler Privathaushalte sowie einige fiskalpolitische Maßnahmen, wie die Abschaffung des Solidaritätszuschlags für die meisten Steuerzahler und die Erhöhung des Kindergeldes. Wegen der pandemiebedingt schwierigen Lage im 1. und 4. Quartal konnte der preisbereinigte Privatkonsum auf Jahressicht aber lediglich um 0,1 % zulegen. Im Jahr 2020 war dieser um 5,9 % eingebro‑ chen. Der Staatsverbrauch legte hingegen 2021 erneut zu, nicht zuletzt wegen verstärkter Ausgaben im Gesundheitsbereich. Die staatlichen Konsumausgaben stiegen um 3,1 % und damit in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr. Nach dem starken Rückgang des Vorjahres um 11,2 % sta‑ bilisierten sich die Ausrüstungsinvestitionen 2021 ebenfalls. Angesichts des verbesserten globalen Konjunkturumfelds, der steigenden Auslastung der Wirtschaft und der insgesamt nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen mit anhaltend niedrigen Zinsen erhöhten sich die Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge um 3,4 %. Das Wachstum der Inves‑ titionsausgaben hätte ohne die hohen Rohstoffpreise und

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