Geschäftsbericht 2021 Hannoversche Volksbank eG

48 Nach dem derzeitigen Planungsstand ist die Risikotragfähigkeit angesichts der laufenden Ertragskraft und der Vermögenssitua‑ tion des Instituts gegeben. Zum Bewertungsstichtag 31.12.2021 betrugen die barwertigen Risiken insgesamt 318,8 Mio. EUR. Demgegenüber stand ein betriebswirtschaftlich konservativ ermitteltes Risikodeckungs‑ potenzial in Höhe von 772,5 Mio. EUR. Die Entwicklungen im Russland-Ukraine-Krieg und deren mit‑ tel- sowie unmittelbaren Folgen werden laufend beobachtet und bewertet. Die Hannoversche Volksbank eG verfügt über kein materiell relevantes Exposure in den betroffenen Regio‑ nen und unterhält auch keine für die Ertragslage relevanten Kundenbeziehungen. Aktuell analysieren wir Risikofaktoren beziehungsweise -treiber auf eine etwaige Beeinflussung durch den Russland-Ukraine-Konflikt. Die weitere Entwicklung ist zur‑ zeit noch ungewiss und muss intensiv beobachtet werden. Eine Beeinträchtigung der Risikotragfähigkeit der Hannoverschen Volksbank eG ist aktuell nicht erkennbar. D. Chancen- und Prognosebericht Im Zuge des jährlichen Überprüfungsprozesses wurden die strategischen Ziele grundsätzlich bestätigt. Mit der weiteren Fokussierung auf unsere Kernzielgruppen im gewerblichen und privaten Mittelstand wird die Wachstumsstrategie insbeson‑ dere im bilanziellen Kreditgeschäft fortgesetzt. Unser Geschäftsgebiet ist nach wie vor durch ein Wachstum der Einwohnerzahlen und der Wirtschaftsleistung gekenn‑ zeichnet. Vor diesem Hintergrund bleibt auch die Wohnraum‑ nachfrage trotz der Kauf- und Mietpreissteigrungen stabil. Am gewerblichen Immobilienmarkt sind in stärkerem Maß die Auswirkungen der Pandemie auf Tourismus, Gaststätten und Einzelhandel erkennbar. Als Top-B-Stadt hat der Immobilien‑ markt Hannover das Potenzial, die Folgen der Pandemie zu überwinden und sich weiter positiv zu entwickeln. Gesell‑ schaftliche und demografische Veränderungen sowie die hohe Angebotsvielfalt führen zu einem weiter steigenden Bera‑ tungsbedarf unserer Kunden. Der Betrieb und die Nutzung von Plattformen bieten uns darüber hinaus vielfältige Möglich‑ keiten, unsere Leistungen zusätzlich auch jenseits des Filialver‑ triebs zu platzieren. Der Russland-Ukraine-Konflikt hat auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte sowie wirtschaftliche Auswirkungen auf Unter‑ nehmen. Dies kann dazu führen, dass sich die Annahmen, die unserer Prognoseberechnung zugrunde liegen, nicht als zutref‑ fend erweisen, da die Prognosen auf unseren Einschätzungen vor Eintritt des Russland-Ukraine-Konflikts beruhen. Im Zusam‑ menhang mit der entstandenen Ausnahmesituation sind die Prognosen mit hohen Unwägbarkeiten behaftet. Dabei sind die konkreten Auswirkungen derzeit noch nicht abschätzbar. Wir analysieren laufend mögliche Einflüsse auf die Bank und werden unsere Prognosen anpassen, soweit dies erforderlich ist. Der Russland-Ukraine-Konflikt kann bedingt durch notwendige Risi‑ koabschirmungen wie Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und Wertpapiere sowie eine Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage im Geschäftsjahr 2022 zu negati‑ ven Auswirkungen auf unsere Ertragslage führen. Die weitere Entwicklung bleibt ungewiss und muss intensiv beobachtet werden. In welchem Umfang sich die Auswirkungen explizit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Bank niederschlagen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abzuschätzen. Über bestehende Risikoszenarien werden mög‑ liche negative Entwicklungen bereits simuliert und deren Folgen analysiert. Das im letzten Geschäftsjahr erzielte Betriebsergebnis vor Bewertung zur durchschnittlichen Bilanzsumme von 0,84 % wird planungsgemäß für 2022 mit 0,82 % ein ähnliches Niveau erreichen. Unsere Businessplanung basiert auf folgenden wesentlichen Annahmen: Der Zinsüberschuss soll unter der Prämisse eines über den Planungshorizont steigenden Marktzinsniveaus und einer, mit Ausnahme des Geschäftsjahres 2022, innerhalb der strategi‑ schen Wachstumsspanne liegenden Ausweitung des Kunden‑ kreditgeschäftes betragsmäßig ausgebaut werden. Dabei wird neben der geplanten Zunahme von Kundeneinlagen auch die Aufnahme festverzinslicher Kapitalmarktgeschäfte weiter fort‑ gesetzt. Für das Geschäftsjahr 2022 ist bei einem Wachstum der Kundenkredite in Höhe von 6,6 %, bezogen auf die Bilanz‑ summe, eine Stabilisierung des Zinsüberschusses unter Heraus‑ rechnung von Einmaleffekten (erhöhte Dividende der DZ Bank) auf dem Niveau des Vorjahres geplant. Per Saldo ergibt sich mit 135,7 Mio. EUR ein gegenüber dem Vorjahr (137,9 Mio. EUR) leichter Rückgang im Zinsüberschuss. Daneben sehen wir einen weiter steigenden Provisionsüber‑ schuss mit einem konstanten relativen Anteil an der um durch‑ schnittlich 4,9 % p. a. wachsenden Bilanzsumme. Der in der Pla‑ nung zugrunde gelegte Anstieg soll insbesondere durch höhere Erträge im Zahlungsverkehr und in der Kontoführung sowie im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 der Hannoversche Volksbank eG D. Chancen- und Prognosebericht

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