LAGEBERICHT 2013 I
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I LAGEBERICHT 2013
Kundenforderungen
Die Struktur und der räumliche Umfang unseres Geschäftsgebietes ermöglichten uns weiterhin eine ausgewogene
branchen- und größenmäßige Streuung unserer Ausleihungen. Die Absicherung unseres Kreditbestandes ist
günstig. DieWertermittlung der Sicherheiten erfolgt nach den entsprechenden Richtlinien der genossenschaftlichen
FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.
Nennenswerte Forderungen an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht.
Durch unsere Liquiditätsplanung konnten wir allen vertretbaren Kreditwünschen unserer Kundschaft entspre‑
chen. Kreditvergabeentscheidungen orientieren sich zusätzlich an dem vom BVR (Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken) entwickelten Ratingverfahren. Bonitätsveränderungen werden mittels stati‑
stischer Verfahren gemessen. Festgestellte negative Bonitätsänderungen wurden durch risikobegrenzende Ent‑
scheidungen begleitet. Die internen Entscheidungskompetenzen im Kreditgeschäft sind geregelt und entsprechen
dem Umfang der Geschäftstätigkeit. Die durch die Vertreterversammlung festgesetzten Kredithöchstgrenzen so‑
wie sämtliche Vorschriften des Kreditwesengesetzes wurden während des Berichtszeitraumes eingehalten.
Die Forderungen an unsere Kunden haben wir auch zum Jahresende 2013 wieder mit besonderer Vorsicht be‑
wertet. Akute Risiken im Kreditgeschäft wurden in voller Höhe durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Die
für erkennbare bzw. latente Risiken in angemessener Höhe gebildeten Einzel- und Pauschalwertberichtigungen
wurden von den entsprechenden Aktivposten abgesetzt. Der Umfang der Forderungen mit erhöhten latenten
Risiken steht im Einklang mit der Risikotragfähigkeit der Bank.
Aufgrund der regionalen Wirtschaftsstruktur entfallen wesentliche Teile unseres Kreditvolumens auf den Dienst‑
leistungssektor. Die Streuung innerhalb dieser Gruppe auf unterschiedliche Berufszweige ist so breit, dass wir hier
kein spezifisches Strukturrisiko erkennen können.
Wertpapieranlagen
Die Wertpapieranlagen, bestehend aus den Positionen Aktiva 5 (Schuldverschreibungen und andere festverzinsli‑
che Wertpapiere) und Aktiva 6 (Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere), erhöhten sich im Jahr 2013
um 194,0 Mio. € auf 1.090,3 Mio. €.
Aufgrund unserer Zinsmeinung haben wir uns entschieden, die fällig gewordenen Anlagen und die zusätzlich
hereingenommenen Kundeneinlagen überwiegend in variabel verzinslichen Wertpapieren anzulegen, wodurch
das Zinsänderungsrisiko weiterhin begrenzt bleibt.
SämtlicheWertpapiere, die der Liquiditätsreserve zugeordnet sind, werden nach dem strengen Niederstwertprinzip
bewertet. Ein geringer Bestand von 25,0 Mio. €, der dem Anlagevermögen zugeordnet wurde, ist nach dem
gemilderten Niederstwertprinzip bewertet worden. StrukturierteWertpapiere, überwiegendMiniMax-Floater, sind
mit einem Anteil von 3,9 % im Bestand enthalten. Der Strukturanteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme
beträgt zum Jahresschluss 2013 44,3 %. Die sich aus den Wertpapieranlagen bei einem steigenden Zinsniveau
ergebenden Risiken sind überschaubar.
Gemäß unseren regelmäßigen Beratungen halten sich die Marktpreisrisiken in unserem Wertpapierbestand im
Rahmen der geschäftspolitischen Zielsetzung und der Risikotragfähigkeit.
In der Position Aktiva 6 werden insbesondere Anteile an Investmentfonds ausgewiesen; davon haben wir 176,2
Mio. € in Spezialfonds angelegt. Die Anlage in Spezialfonds ermöglicht eine breitere Streuung des Kapitals in
unterschiedliche Anlageformen. Im Jahr 2013 haben wir im Wesentlichen in Pfandbriefe, Wertpapiere öffentlicher
Emittenten der Bundesrepublik Deutschland und kurzfristige verzinsliche Bankanlagen investiert. Anlagen wie
z. B. Aktien und Optionen sind von untergeordneter Bedeutung und runden damit die Performance unserer
Eigenanlagen in den Fonds ab. An einem Spezialfonds partizipieren auch mittelständische Innungen aus unserem
Kundenkreis, mit denen eine gemeinsame Beteiligung an dem Fonds besteht.
Von dem Wertpapierbestand (Aktiva 5) sind 204,2 Mio. € notenbankfähige Wertpapiere der Deutschen Bundes‑
bank vorsorglich verpfändet, um eine flexible Teilnahme an den Hauptrefinanzierungsgeschäften zu ermöglichen.
Finanz- und Liquiditätslage
Die Zahlungsbereitschaft der HAMBURGER VOLKSBANK war während des gesamten Berichtsjahres jederzeit
gewährleistet.
Angaben in Mio. €
Veränderungen
2013
2012
2013
Mio. €
%
Liquide Mittel insgesamt
1.019,6
1.155,9
+ 136,6
+ 13,4
- Barreserve
54,2
52,0
- 2,2
- 4,1
- Bankguthaben
94,1
38,6
- 55,5
- 59,0
- Wertpapiere
871,3
1.065,3
+ 194,0
+ 22,3
Liquiditätskennzahl gemäß
§ 2 Abs. 1 Liquiditäts-
verordnung
2,51
2,06
Die liquiden Mittel haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 136,6 Mio. € erhöht. Dies ist im Wesentlichen darauf
zurückzuführen, dass wir Kundeneinlagen in Wertpapiere der Liquiditätsreserve investiert haben.
Die Liquiditätslage ist weiterhin als sehr gut zu bezeichnen. Die nicht zur Abwicklung des täglichen Zahlungsverkehrs
benötigten Mittel haben wir aus Rentabilitätsgründen vor allem in variabel verzinsliche Wertpapiere des
genossenschaftlichen Verbundes und in Pfandbriefe ausgezeichneter deutscher Emittenten angelegt. Des
Weiteren wurden Anleihen der deutschen Bundesländer bzw. deren Förderbanken erworben. Alle erworbenen
Wertpapiere können bei der Bundesbank zum Erhalt liquider Mittel hinterlegt werden.
Neben diesen liquiden Mitteln stehen uns kurzfristig verfügbare Kreditlinien bei unserer genossenschaftlichen
Zentralbank (DZ BANK) und die Refinanzierungsfazilitäten der EZB zur Verfügung.
Die vorgeschriebenen Mindestreserven und die Liquiditätskennzahl der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs‑
aufsicht (BaFin) konnten wir jederzeit problemlos einhalten.
In Anbetracht der derzeit vorhandenen Liquiditätsreserven und der Einbindung unserer Bank in den genossen‑
schaftlichen Liquiditätsverbund ist für einen Betrachtungszeitraum von zwei Jahren mit einer wesentlichen Beein‑
trächtigung der Zahlungsfähigkeit aus heutiger Sicht nicht zu rechnen.
Ertragslage
Angaben in T€
Veränderungen
2013
2012
2013
T€
%
Zinsertrag
(1)
69.264
63.329
- 5.935
- 8,6
Zinsaufwand
19.990
14.499
- 5.491
- 27,5
Zinsüberschuss
49.274
48.830
- 444
- 0,9
Provisionsüberschuss
17.731
18.838
+ 1.107
+ 6,2
Zins- und Provisionsüberschuss
67.005
67.668
+ 663
+ 1,0
Nettoertrag des Handelsbestandes
64
22
- 42
- 65,6
sonstige betriebliche Erträge
6.152
5.473
- 679
- 11,0
Zwischensumme
73.221
73.163
- 58
- 0,1
Sonderposten mit Rücklageanteil
- Einstellung
0
0
0
0
- Auflösung
3.954
0
- 3.954
- 100,0
Rohüberschuss
77.175
73.163
- 4.012
- 5,2
Personalaufwand
29.445
28.265
- 1.180
- 4,0
Sachaufwand
20.289
20.559 + 270
+ 1,3