LAGEBERICHT 2014 I
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I LAGEBERICHT 2014
Kundenforderungen
Die Struktur und der räumliche Umfang unseres Geschäftsgebietes ermöglichten uns weiterhin eine ausgewogene
branchen- und größenmäßige Streuung unserer Ausleihungen. Die Absicherung unseres Kreditbestandes ist gün-
stig. Die Wertermittlung der Sicherheiten erfolgt nach den entsprechenden Richtlinien der genossenschaftlichen
FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.
Nennenswerte Forderungen an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht.
Durch unsere Liquiditätsplanung konnten wir allen vertretbaren Kreditwünschen unserer Kundschaft entspre-
chen. Kreditvergabeentscheidungen orientieren sich zusätzlich an dem vom BVR (Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken) entwickelten Ratingverfahren. Bonitätsveränderungen werden mittels stati-
stischer Verfahren gemessen. Festgestellte negative Bonitätsänderungen wurden durch risikobegrenzende Ent-
scheidungen begleitet. Die internen Entscheidungskompetenzen im Kreditgeschäft sind geregelt und entsprechen
dem Umfang der Geschäftstätigkeit. Die durch die Vertreterversammlung festgesetzten Kredithöchstgrenzen so-
wie sämtliche Vorschriften des Kreditwesengesetzes wurden während des Berichtszeitraumes eingehalten.
Die Forderungen an unsere Kunden haben wir auch zum Jahresende 2014 wieder mit besonderer Vorsicht be-
wertet. Akute Risiken im Kreditgeschäft wurden in voller Höhe durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Die
für erkennbare bzw. latente Risiken in angemessener Höhe gebildeten Einzel- und Pauschalwertberichtigungen
wurden von den entsprechenden Aktivposten abgesetzt. Der Umfang der Forderungen mit erhöhten latenten
Risiken steht im Einklang mit der Risikotragfähigkeit der Bank.
Auf Grund der regionalen Wirtschaftsstruktur entfallen wesentliche Teile unseres Kreditvolumens auf den Dienst-
leistungssektor. Die Streuung innerhalb dieser Gruppe auf unterschiedliche Berufszweige ist so breit, dass wir hier
kein spezifisches Strukturrisiko erkennen können.
Wertpapieranlagen
Die Wertpapieranlagen, bestehend aus den Positionen Aktiva 5 (Schuldverschreibungen und andere festverzinsli-
che Wertpapiere) und Aktiva 6 (Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere), erhöhten sich im Jahr 2014
um 109,1 Mio. € auf 1.199,4 Mio. €.
Auf Grund unserer Zinsmeinung haben wir uns entschieden, die fällig gewordenen Anlagen und die zusätzlich
hereingenommenen Kundeneinlagen überwiegend in variabel verzinslichen Wertpapieren anzulegen, wodurch
das Zinsänderungsrisiko weiterhin begrenzt bleibt.
Sämtliche Wertpapiere, die der Liquiditätsreserve zugeordnet sind, werden nach dem strengen Niederstwertprin-
zip bewertet. Ein geringer Bestand von 25,0 Mio. €, der dem Anlagevermögen zugeordnet wurde, ist nach dem
gemilderten Niederstwertprinzip bewertet worden. Strukturierte Wertpapiere, überwiegend MiniMax-Floater
und kündbare Stufenzinsanleihen, sind mit einem Anteil von 5,7 % im Bestand enthalten. Der Strukturanteil der
Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme beträgt zum Jahresschluss 2014 45,4 %. Die sich aus den Wertpapieranla-
gen bei einem steigenden Zinsniveau ergebenden Risiken sind überschaubar.
Gemäß unseren regelmäßigen Beratungen halten sich die Marktpreisrisiken in unserem Wertpapierbestand im
Rahmen der geschäftspolitischen Zielsetzung und der Risikotragfähigkeit.
In der Position Aktiva 6 werden insbesondere Anteile an Investmentfonds ausgewiesen; davon haben wir 176,0
Mio. € in Spezialfonds angelegt. Die Anlage in Spezialfonds ermöglicht eine breitere Streuung des Kapitals in
unterschiedliche Anlageformen. Im Jahr 2014 haben wir im Wesentlichen in Pfandbriefe und Wertpapiere öffent-
licher Emittenten der Bundesrepublik Deutschland investiert. Anlagen wie z. B. Unternehmensanleihen sind von
untergeordneter Bedeutung und runden damit die Performance unserer Eigenanlagen in den Fonds ab. An einem
Spezialfonds partizipieren auch mittelständische Innungen aus unserem Kundenkreis, mit denen eine gemeinsame
Beteiligung an dem Fonds besteht.
Von dem Wertpapierbestand (Aktiva 5) sind 325,8 Mio. € notenbankfähige Wertpapiere der Deutschen Bundes-
bank vorsorglich verpfändet, um eine flexible Teilnahme an den Hauptrefinanzierungsgeschäften zu ermöglichen.
Finanz- und Liquiditätslage
Die Zahlungsbereitschaft der HAMBURGER VOLKSBANK war während des gesamten Berichtsjahres jederzeit
gewährleistet.
Angaben in Mio. €
Veränderungen
2014
2013
2014
Mio. €
%
Liquide Mittel insgesamt
1.155,9
1.278,0
+ 122,1
+ 10,6
- Barreserve
52,0
55,0
+ 3,0
+ 5,8
- Bankguthaben
38,6
48,6
+ 10,0
+ 25,9
- Wertpapiere
1.065,3
1.174,4
+ 109,1
+ 10,2
Liquiditätskennzahl gemäß
§ 2 Abs. 1 Liquiditäts-
verordnung
2,06
2,18
Die liquiden Mittel haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 122,1 Mio. € erhöht. Dies ist im Wesentlichen darauf
zurückzuführen, dass wir Kundeneinlagen in Wertpapiere der Liquiditätsreserve investiert haben.
Die Liquiditätslage ist weiterhin als sehr gut zu bezeichnen. Die nicht zur Abwicklung des täglichen Zahlungsver-
kehrs benötigten Mittel haben wir aus Rentabilitätsgründen vor allem in variabel verzinsliche Wertpapiere des
genossenschaftlichen Verbundes und in Pfandbriefen ausgezeichneter deutscher Emittenten angelegt. Des Wei-
teren wurden Anleihen der deutschen Bundesländer bzw. von deren Förderbanken erworben. Alle erworbenen
Wertpapiere können bei der Bundesbank zum Erhalt liquider Mittel hinterlegt werden.
Neben diesen liquiden Mitteln stehen uns kurzfristig verfügbare Kreditlinien bei unserer genossenschaftlichen
Zentralbank (DZ BANK) und die Refinanzierungsfazilitäten der EZB zur Verfügung.
Die vorgeschriebenen Mindestreserven und die Liquiditätskennzahl der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-
aufsicht (BaFin) konnten wir jederzeit problemlos einhalten.
In Anbetracht der derzeit vorhandenen Liquiditätsreserven und der Einbindung unserer Bank in den genossen-
schaftlichen Liquiditätsverbund ist für einen Betrachtungszeitraum von zwei Jahren mit einer wesentlichen Beein-
trächtigung der Zahlungsfähigkeit aus heutiger Sicht nicht zu rechnen.
Ertragslage
Angaben in T€
Veränderungen
2014
2013
2014
T€
%
Zinsertrag
(1)
63.329
59.481
- 3.848
- 6,1
Zinsaufwand
14.499
12.090
- 2.409
- 16,6
Zinsüberschuss
48.830
47.391
- 1.439
- 2,9
Provisionsüberschuss
18.838
20.466
+ 1.628
+ 8,6
Zins- und Provisionsüberschuss
67.668
67.857 + 189
+ 0,3
Nettoertrag des Handelsbestandes
22
54 + 32
+ 145,5
Sonstige betriebliche Erträge
5.473
4.594
- 879
- 16,1
Rohüberschuss
73.163
72.505
- 658
- 0,9
Personalaufwand
28.265
27.701
- 564
- 2,0
Sachaufwand
20.559
19.649
- 910
- 4,4
Abschreibungen auf Sachanlagen
2.725
2.531
- 194
- 7,1
Sonstige betriebliche Aufwendungen
3.888
5.739
+ 1.851
+ 47,6
Ertragsunabhängige Steuern
99
63
- 36
- 36,4
Verwaltungsaufwand
55.536
55.683 + 147
+ 0,3